Entspannung

Nach einem hitzigen Gespräch mit seinem Vater und scheinbar unendlichen Unterrischtsstunden die sich bis in den späten nachmittag zogen hatte sich der Kronprinz in die Bäder zurückgezogen um dort etwas ruhe zu finden. Wenn er seiner liebsten nicht versprochen hätte ein würdiger Herrscher zu werden hätte er mal wieder den Unterricht geschwänzt, aber da er ja mal erschienen war durfte er das ganze versäumte natürlich nacharbeiten. Nachdem er sich ausgezogen hatte lies er sich ins warme Wasser gleiten und seufste wohlig auf. DAS hatte er jetzt gebraucht.

Heute war es ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass in den Bädern die Herren zufrieden waren, also hatte sie sich ein paar Handtücher geschnappt und war dorthin gegangen. Sie war unsicher. Ihr Leben hatte sich so plötzlich um 180° gedreht und sie hatte noch nicht die Chance gehabt, sich wirklich daran zu gewöhnen. Und so schlug sie scheu die Augen nieder, als sie eintrat, denn irgendwie wusste sie, wer sie erwarten würde.

Er hatte nicht bemerkt das sich nochjamand hinenbegeben hatte. Er war gerade abgetaucht und genoss das wasser welches seinen Körper umschloss. Dann tauchte wegen Luftmangels wieder auf. Seine silbernen Haare flossen wie flüssiges Silber über seine breiten Schultern. Langsahm offnete er seine grün-blauen Augen und erblickte plötzlich seine liebste. Ethiel lächelte und schwamm in ihre Richtung. " Schön dich wieder zu sehen. " Sagte er mirt warmer Stimme.

Ein zaghaftes Lächeln lag auf ihren Lippen und sie wagte es leicht, ihn anzusehen. "Ich... Wünscht ihr etwas?", fragte sie unbeholfen, ganz genau wissend, dass das genau das falsche war, doch sie schaffte es anders nicht. Noch war die Welt zu fremd, es war nicht die, in die sie hineingewachsen war.

Er lächelte sie sanft an. " Wie lange kannst du bleiben? " Fragte er mit einem Verführerischn Blick und lehnte sich am Rand des Beckens. Er wollte sie nicht wie die letzten male so sehr bedrängen sondern ihr etwas Raum lassen. Immerhin wusste er genau, dass sie sich die Antwort nun selber richten konnte.

sie senkte den Blick. "ich... habe keine weiteren Verpflichtungen, mein Herr, der Rest ist bereits erledigt", antwortete sie wahrheitsgemäß. Sie legte die Handtücher beiseite, denn sie wusste, dass sie sie so nicht gebrauchen konnte. Dann kam sie wieder zurück zu Ethiel und setzte sich schüchtern auf den Beckenrand, denn auch wenn er es nicht gesagt hatte, sie wusste, dass er sie bei sich haben wollte.

Er sah ihr hinterher und musste sich ein übergroßes Grinsen verkneifen. Ethiel sah sie mit funklenden Augen an, als sie sich zu ihm an den rand setzte. " Würdest du mir was vorsingen? " Fragte er zarghaft. Er wollte sie singen hören, doch er erinnerte sich an die letzte Reaktion von ihr, als er ihrem Lied gelauscht hatte.

Sie biss leicht auf ihre Unterlippe. "Unerreichbar tief verborgen, vor unvorstellbar langer Zeit, liegt, fernab menschlicher Sorgen, ein Zeuge der Unendlichkeit...", begann sie leise zu singen, sich daran erinnernd, was sie einmal bei Ailira gehört hatte, als diese sich in ihrem Zimmer aufgehalten hatte, als Fîen zur Arbeit kam. Sie wagte es nicht, Ethiel anzusehen, oder auch nur ihre Füße ins Wasser zu legen, denn dies konnte er, auch wenn er es nicht tun würde, als beleidigung auffassen - zu tief saß ihre Erziehung.

Nachdem der König davon gehört hatte, dass sein Sohn wohl zur Abwechlung bei seinen Lehrern aufgetaut war und sogar gearbeitet hatte, machte sich der Vater auf seinen Sohn zu suchen. Endlich schienen seine Predigen und Streiterein mit seinem Erben etwas bewirkt zu haben. Damit dieser nicht sobald wieder in deine vorherige 'Arbeitsweise' verfiel wollte er Ethiel etwas Loben, denn so wie er gehört hatte holte er den verpassten Stoff ziehmlich schnell nach. Nach einer Weile beschloss er, ihn in den Bädern zu suchen. Er öffnete die Tür und hörte sofort leisen Gesang, neugirig volte er den Klängen.

Der Trohnerbe lehnte sich mit den Armen an den Beckenrand und hatte seinen Kopf darauf gebettet. Er lächelte seine liebste sanft an, als er sie singen hörte. Ethiel hätte ihr liebend gerne angeboten zu ihm ins Wasser zu kommen, doch fürchtete er, dass er sie wieder überrumpeln würde, außerdem konnte jederzeit jemand hinein kommen. Gerade als er seine Augen genießerisch schließen wollte sah er jemanden. " Vater. " Entfuhr es ihm überrascht.

Augenblicklich biss sich Fîen auf die Unterlippe und sprang auf, den Blick in Richtung Boden gerichtet. "Mein Herr", murmelte sie unterwürfig, traute sich nicht einmal zu Ethiel zu sehen. Sie hatte Angst davor, etwas falsch gemacht zu haben, oder dem König einen Anlass zu geben, sie in irgendeiner Art und Weise zu bestrafen. ach verdammte Erziehung! Aber so war sie halt, sie hatte gelernt, sich zurück zu halten, möglichst unsichtbar zu sein.

Der König trat näher. Er blickte erst zu der Bedinstete, dann zu seinem Sohn und wieder zurück. " Ihr habt eine schöne Stimme, junge Frau. Mir scheint mein Sohn hat eine schwäche für sie... Ethiel, ich würde gerne später mit dir reden. Wenn du mit deinem Bad fertig bist, komme bitte in meine Räume. " Damit warf er beiden einen Kurzen Blick und ein leichtes Nicken zur verabschiedung und verschwand wieder durch die Gänge. Was war das für ein schönes Mädchen gewesen? Er hatte sie noch nie hier gesehen. Er nahm sich vor in Zukunft etwas genaueres über sie in Erfahrung zu bringen.

Verwirrt sah er seinem Vater hinterher. Was war das denn? Weswegen wollte sein Vater mit ihm sprechen, er hatte doch genau das getan was er wollte. Und warum hatte er seine Liebste so seltsahm angesehen und dieser Kommentar. Ethiel stig aus dem Wasser und stand nun nackt neben seiner Süßen.

"Ich glaube, ich geh dann mal", murmelte sie und wandte sich ab. Sie würde ihn nicht aufhalten, seinem Vater folge zu leisten. Und so zog sie sich vorsichtig zurück, fast unbemerkt, so wie es sich für eine einfache Bedienstete geziemte, ohne auch nur einmal Ethiel anzusehen. Sie konnte nicht, der Kommentar seines Vaters hatte sie durch einander gebracht.