Freunde und Familie

Fîen zuckte erschrocken zurück und war wieder einmal kurz davor, sich zu verstecken. Angst stand in ihren Augen, sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sie wusste nicht, wie sie ihn einschätzen sollte, sie hatte das Gefühl, alles, was sie gelernt hatte, war falsch, aber was sie dann machen sollte, wusste sie nicht.

Er schloss die Augen, versuchte ganz ruhig zu werden. Als er sie öffnete legte er einen Arm um seine Liebste. " Ich werde weder dir noch meinem Sohn etwas antun und du sollst wissen, selbst wenn ich es gewollt hätte, würde ich dich niemals hassen können. " Er hoffte sehr das seine Wahren Worte sie beruhigen konnten.

Der König fegte durch di Gänge, als er von dem Jungen, mit dem Ethiel gespielt hatte bevor er verschwunden war, erfahren hatte, dass er seinen Sohn gesehen hätte. Er stürtzte durch die Tür zu Ailiras Zimmer und sein Blick fiel sofort auf seinen Sohn und dessen Geliebte. " Mein Sohn.. " sprach er mit Tränen in den Augen. Er ging vor seinem Erben auf die Knie und umschlang ihn mit seinen Armen. " Vergib mir.. bitte vergib mir mein Sohn. " Wimmerte er und auch seine Tränen liefen. Er hatte sich absichtlich von der Bedinsteten vern gehalten und seine Sorge um Ehteil hatte ihn in den zehm Monaten scheinbar um Jahre altern lassen. Die zuvor nur angedeuteten Falten im Gesicht waren nun tief in die Haut gegraben, augeringe ließen sein gesicht unnatürlich blass wirken,selbst seine Augen schienen blasser zu sein.

Wenige Sekunden lang blieb sie bei Ethiel und genoss die Berührung, seine Nähe. ihre Tränen waren endlich versiegt, als die Tür aufging und sie erneut zurück schreckte. Mit dem König hatte sie ja auch bekanntlich wenig positive erfahrungen gemacht. mit wenigen Schritten war sie bei Ailira, die sich wieder im Hintergrund hielt und nahm ihre Tochter wieder auf ihren Arm. Selbst der König wusste nichts von dem Jungen und sie wusste nicht, ob das so vielleicht nicht sogar besser war.

" Vater... " Kam es leise vom silberharrigen. " Ich komme später zu dir.. Geh jetzt. " Seine Stimme war kalt, schneident und der Befehl darin machte sich nicht einmal die Mühe sich zu verstecken. Durch seinen Besuch an der Obefläche war er auf Menschen gestoßen, die meisten hatten hell braune bis schon fast schwarze Haut, sie schienen ihn als Zeichen der Götter zu sehen und ehe er sich versah lerne er ihre Sprache und, unfreiwillig, wie man jemanden in seine Schranken weisst und ihn befehligt. Doch nicht nur seine Stimme vermittelte dies, seine Augen schienen den König schon fast schock zu frosten.

Schluckend lies er los, seine Tränen waren für den Moment erstickt. Langsahm erhob er sich, es machte ihm angst wie sein Sohn ihn ansah. Was hatte er nur getan? Der sonst so erhabene König nickte kurz, wie ein Gefügiger Laufbursche und verschwand.

Und sie war die böse, weil sie ihm zutraute, sie zu hassen? Automatisch wich sie zurück. Das war nicht mehr der junge Mann, den sie lieben gelernt hatte. Sie drückte Caryl etwas an sich. Was hatte sie damit getan, dass sie ihn vertrieben hatte? Sie war auch daran beteiligt, dass er nun so war und es machte ihr Angst.

Als sein Vater weg war wurden seine Züge schlagartig wärmer und sein Gesich zierte wieder dieser Typische, leicht verschlafene ausdruck. Er ging auf Fîen zu und streckte die Arme aus. " Kann ich... kann ich ihn nochmal halten... Hat er schon einen Namen? " Seine blau-grünen Augen spiegelten leichte trauer wieder, als er diese Fragen stellte.

Im ersten Augenblick war sie versucht, zurück zu weichen, doch sie blieb standhaft und gab ihm langsam seinen Sohn. "Sein Name ist Caryl", antwortete sie leise. Sie wusste nicht, welchen Namen er ihm gegeben hätte, doch sie war ja auch sich allein gestellt gewesen, selbst die meisten Bediensteten wussten nichts von dem Kleinen Jungen. Sie hatten aber auch eine steil vorlage hingelegt: gerade vielleicht 5 Tage zusammen, wenn man dass so nennen konnte, und schon war sie schwanger gewesen...

"Caryl.." Wiederholte er leise als er seinen Sohn auf den Arm nahm. " Ein wundervoller Name. " Sanft küsste er den Kleinen auf die Stirn. " Was ist.. noch alles während meiner Abwesenheit passiert? " Fragte er in den Raum, an niemand bestimmtest gerichtet und wog das Engelchen in seinen Armen leicht hin und her.

Ein Kribbeln überzog ihren gesamten Körper, als sie dieses Bild vor sich sah und am liebsten hätte sie es für immer im Gedächtnis behalten. "Dein Vater hat sich zurück gezogen, ich bin ihm nicht einmal mehr begegnet. Prinzessin Sallar hat sich einigermaßen mit der Vorstellung angefreundet, dass sie den Thron übernehmen soll und Ailira hat sich um mich gekümmert. Ich glaube, außer ihr, du und einer meiner Pflegemütter, weiß niemand, dass ich überhaupt schwanger war. Was wir daraus machen, ist also offen...", erklärte sie ihm, möglichst ohne ihm zu zeigen, wie einsam sie sich gefühlt hatte, da sie sich nicht getraut hatte, auch nur einem davon zu erzählen.

Er nickte bedächtig. " Man hat mich nicht gesucht... oder? " Es klang eher als wollte er eine Feststellung, die er bestätigt haben wollte. Er hob seine Augen von den Kleinen ab und sah Fîen an. " Auch wenn ich versucht habe mich immer weiter von dir zu entfernen sind meine Gedanken und mein Herz immer bei dir geblieben... Das ist mitunter ein Grund warum ich überhaupt zurückgekehrt bin. " Offenbarte er ihr, wie selbstverständlich und doch sprachen seine Augen von der Trauer und der Seelischen Qual die er an der Oberfläche hatte verdrängen wollen.

Sie überging seine Feststellung einfach und ging sofort dazu über, ihn zu küssen, zärtlich und doch fast scheu und nur flüchtig. "Hier war es furchtbar", offenbarte sie ihm, konnte ihn nicht dabei ansehen. "ich habe ständig an dich gedacht und es tat mir weh, dich fortgescheucht zu haben. Es war Fluch, von dem ich nicht gedacht habe, dass er je endet", fügte sie hinzu und hielt ihren Blick auf den plötzlich sehr interessanten Boden gerichtet.

Er lies sich küssen und wunderte sich nicht, dass sie seiner Feststellung überging. " Fluch? " Fragte er, Ethiel verstand wirklich nicht was sie damit meinen könnte, doch seinen Sohn in den Armen halten zu können war für ihn ein so schönes Gefühl, dass er dennoch richtig entspannt aussah.

"Weißt du, wie grausam es ist, zu lieben und zu wissen, dass man denjenigen von sich gestoßen hat, ihn vielleicht nie wieder sehen wird. Schwanger zu sein, dafür jederzeit getötet werden zu können und die Möglichkeit besteht, dass der Vater davon gar nichts wissen will? Alleine zu sein, weil es sich nicht gehört, als Unverheiratete ein Kind zu bekommen? Weißt du, wie grausam es ist?", fragte sie leise und ihre Augen sprachen von all dem Leid und Verzweiflung, die sie in den letzten Monaten ertragen hatte.

Er schwieg. Was sollte er auch sagen? Ein siehen lies ihn auf den kleinen in seinen Armen schauen. Caryl hatte an einer seiner Haarsttänen gezogen und wollte offensichtlich Aufmerksahmkeit einfordern. Lächelnd lies Ethiel ihm diese auch durch sanftes Streicheln bekommen.

Ein leichtes Lächeln glitt wieder auf ihre Züge. Doch dann versteinerten sie. Was hielt die Zukunft für sie parat? "Was wirst du jetzt tun?", fragte sie leise. Würde er jetzt wieder gehen? Oder bleiben und zwar ihren Sohn behalten, doch sie ignorieren? Der idealfall für sie war eindeutig dass er blieb und sie bei sich hielt, doch sie wagte kaum darauf zu hoffen.

Ethiel sah sie nachdenklich an. Bis er dann resigniert seufste. " Ich weiss es nicht. " Kam es leise von seinen Lippen und er wante den Blick ab. Allmählig schlief seibn Sohn in seinen Armen ein. " Ich werde wohl meinem Vater einen besuch abstatten müssen. Aber ich denke nicht, dass ich öffntlich klar mache, dass ich wieder da bin. Ich hatte eigendlich gar nicht vor zu bleiben... " Den letzten Satz murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und strich sanft über die Wange des Kleinen.

Sie schluckte leicht und unterdrückte tapfer die Tränen. Sie wusste nicht, ob sie es ertragen konnte, wenn er erneut ging. Wie selbstverständlich nahm sie ihren Sohn aus seinen Armen. "Ich geh ihn hinlegen", erklärte sie und verließ das Schlafgemach, sie fühlte sich wieder total leer.

Lira sah ihr hinterher und seufzte. "Du solltest jetzt zu Vater gehen", bemerkte sie kurz in Ethiels Richtung. sie hoffte für die beiden nur, dass Ethiel bleiben würde, denn sie wusste, wie sehr sie einander doch eigentlich liebten.

Er gab seiner liebsten ihren Sohn mit den Worten: " Tu das. " Und sah ihr dan hinterher. Nach den Worten seiner Schwester wante er sich zu ihr. " Das werde ich. Bis dann. " Dann ging auch er aus dem Zimmer.