Abschied nehmen

Sie hatte es nicht ausgehalten. Der Gedanke, dass Ethiel wieder gehen könnte, war eindeutig zu viel für die junge Mutter. Unter Tränen hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie konnte hier nicht mehr leben, nicht ohne Ethiel, doch Caryl der Ungewissheit aussetzen konnte sie auch nicht. In einen Korb gebettet hatte sie ihn zugedeckt und legte ihn nun leise vor die Tür des königlichen Schlafgemaches. Sie hoffte nur, dass der König sich um ihren Sohn kümmern würde. Er musste einfach. Unter stummen Tränen drehte sie sich weg und machte sich auf den Weg den Korridor hinab.

Am Morgen Trat der König an die Schwelle seines Gemachs. Als sein Fuß gegen etwas stieß sah er nach unten und sah ein in eine Decke gewickeltes Baby vor seinen Füßen. Erschrocken weiteten sich seine Augen und er sah sich um, doch es war niemand zu sehen. Vorsichtig hob er es auf und erschrag abermals. Das Kleinkind hatte das gleiche Gesich wie sein Sohn, doch das konnte nicht sein! Nachdenklich nahm er den seelig schlanfende Jungen in sein Gemach und bette ihn auf seinem Schoß.

Ethiel öffnete gerade die Tür zu den Räumen seines Vaters. " Vater ich... " Stoppte er aprupt, ihm blieben die Worte im Halse stecken. Der Prinz wollte eigendlich mit seinem vater reden, doch das was er sah lies ihn das direckt wieder vergessen. Er spurtete nach vorne krallte sich das Bündel das auf den Schoß seines Vaters lag. Auf den Boden kniehend saß er da, mit Tränen in den Augen, er nahm nicht mehr wahr, dass sein Vater ihn nach einer Erklärung fragte. " Mein Sohn. " Sprach er heiser.

nichts ahnend von all dem Trubel, betrat Lira das Zimmer ihres Vaters, doch die Frage, die ihr auf der Zunge lag blieb auch genau dort stecken, als sie ihren Bruder entdeckte. "Verdammt", murmelte sie und war schnell bei Ethiel. "Was ist passiert?", fragte sie halb entsetzt, hatte sie etwas verpasst? Fîen hatte sich nicht bei ihr gemeldet...

Da sein Sohn allen anschein nach noch nicht in der Sellischen Verfassung war zu antworten tat es der König für ihn. " Ailira. Ich habe heute Morgen ein Kleinkind auf meiner Schwelle gefunden, Ethiels Sohn wie mir scheind, denn als er kam hat er sich fassungslos auf das Kind gestürtzt und es an sich gahalten. Er sagte auch das es sein Sohn ist.... Doch wie du siehst weint er noch immer. Wo ist die Mutter? "

Ailira biss sich auf die Lippe und sah ihren Vater an. "Ich fürchte, Fîen ist gegangen. Sie hatte es in der Vergangenheit schwer genug und nachdem Ethiel geäußert hat, dass er womöglich wieder geht, muss das für sie der größte schock gewesen sein", ekrlärte sie leise und sah ihren Vater noch immer fest an.

Er nickte ernst. " Wenn das so ist... Kümmere dich bitte um deinen Bruder! Du dürftest eher an ihn herankomman als ich. Ich werde in der zwischenzeit Leute nach ihr suchen lassen. Immerhibn würde sie mit ihrem gehen einen großen Fehler machen, der nicht nur sie sondern auch Ethiel und ihren Sohn betrifft. Bis später! " Damit stürmte der Herrscher von dannen und die Wachen erschraken fürchterlich über die spührbare Nervosität des Königs.

Lira nickte und setzte sich zu ihrem Bruder. Ganz vorsichtig nahm sie Caryl aus seinen Armen und legte den schlafenden Jungen auf das Bett ihres Vaters. Dann schloss sie ihren Bruder ganz fest in die Arme. "Sie werden sie schon finden", redete sie auf ihn ein und strich ihm über dne Rücken, wobei se ihn aber so versuchte festzuhalten, dass er sich nicht befreien konnte, zumindest nicht so schnell.

Er sah seine Schwester an die ihm zuvor seinem Sohn weggenommen hatte. " Ist... " Begann er brüchig, zitternt wie ein Greis, " Ist sie noch hier? Wo... wo ist sie..? " Er klammerte sich an seine Zwillingschwester und wusste weder ein noch aus seine Gedanken rasten doch er konnte nicht einen von ihnen wirklich greifen.

"Ich weiß es nicht... Ich kann es dir nicht versprechen, ich weiß nicht, wann sie gegangen ist", antwortete sie ihm und strich ihm durch die Haare. Sie konnte seinen Schmerz beinahe spüren - kein Wunder, Fîen hatte Monate zuvor genauso gelitten. "Aber wenn sie noch hier ist, werden sie sie finden, das verspreche ich dir", fügte sie hinzu und legte ihren Kopf auf seinen.

Hillflos schlang er seine Arme um seine Schwster. Leise schluchste er: Götter der Tiefsee, helft meine Liebste zu finden. " Danach konnte Ethiel seine Tränen nicht mehr zurückhalten und weinte haltlos an der Schulter Ailiras.

Liebevoll strich Lira über seinen Rücken. Auch sie betete dafür, dass Fîen noch nicht allzuweit war. Sie seufzte leise. Vielleicht hätte er sich doch lieber eine andere Frau suchen sollen, dachte sie wehmütig, dann wäre ihr der meiste Stress des letzten Jahres eindeutig erspart geblieben.

Als er fertig war, die wachen zur suche der Liebsten seines Sohnes aufzuscheuchen kehrte er zurück in seine Gemächer. Ethiel weinte und Ailira spendete ihm trost. Der König schritt näher. Er steichelte seinem Sohn sanft über den Rücken und sagte leise: Ich habe die Wachen nach ihr suchen geschickt, sie kann nicht weit sein und wird sicherlich bald gefunden werden, halte durch mein Sohn. "

Sie war tatsächlich bis zum Aufgang gekommen, bevor sie aufgehalten worden war. Sie hatte ihre Haare unter einem großem Tuch versteckt und sie war in ein äußerst einfaches Kleid gekleidet. Wiederstandslos, denn sie hatte keine Kraft, ließ sie sich von den Wachen zurück ins Schloss bringen. Als sie in das Gemach des Königs gebracht wurde, senkte sie den Blick, wollte am liebsten ganz weit weg sein.

Zögerlich erhob Ethiel seinen Blick als sein Vater die Wachen wegschickte. Da erblickte er sie, er erkannte sie nicht am äußeren, er WUSSTE einfach, dass sie es war. Leicht schwankend ging er auf sie zu, strich sanft das Tuch von ihrem Kopf und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Er weinte noch immer doch mann konnte seinen Mundwinkeln ansehen, dass sie nicht wussten, ob sie nach oben wandern sollten oder nicht. " Liebste. " hauchte er fast tonlos.

Auch in ihren Augen standen die Tränen. "Ich kann hier nicht ohne dich leben... wenn du gehst, gehe ich auch, wo auch immer hin, egal, nur weg." Ihre Stimme war brüchig. Sie sah ihn an, konnte nichts tun, sie war einfach fertig mit ihren Nerven, war nur noch froh, dass ihre Beine sie noch trugen.

" Ich werde nicht gehen.... denn ich habe einen wundervollen Sohn von meiner liebsten bekommen auf den ich acht zu geben habe... " Erwiederte er und küsste sachte ihren Mund.

Der Kuss schmeckte salzig und er versetzte ihr einen derben Hieb. Er blieb nur wegen ihrem Sohn hier? Nun gut, was konnte sie auch erwarten? Sie würde sich mit dem zufrieden geben müssen, was ihr freiwillig gegeben wurde. Sie erwiderte den Kuss nur kurz und musste sich dann an ihm festhalten. Ihre nervliche Angeschlagenheit und ihr fehlendes Gewicht trugen dazu bei, dass sie von alleine nicht mehr stehen konnte.

Der König reusperte sich etwas lauter um die Aufmerksahmkeit der beiden Liebenden zu erregen. "Ihr zwei seit jetzt bestimmt erschöpft von der ganzen Aufregumg Heute. Wie währe es, wenn ihr beide in Ethiels Räume geht und euch dort etwas ausruht. Wenn ihr wollt könnte ich auf meinen Enkel solange acht geben, wenn ihr ihn jedoch bei euch haben wollt werde ich es akzeptieren.

Schüchtern und ungläubig sah Fîen Ethiel an, folgte aber dann den Anweisungen des Königs. Sie senkte den Kopf und wartete, ob Ethiel ihren Sohn mitnehmen wollte. Sie wusste nicht, was jetzt passieren würde und dass der König es scheinbar einfach so hinnahm, machte ihr Angst. Das passte nun wirklich nicht in ihr Bild.

Auch Ethiel war erstaunt über das wohlwollen seines Vaters, doch er sagte nichts dazu. " Ich hätte meinen Sohn gerne bei uns. " Agte er und nahm den kleinen Knaben entgegen. Dann gab er seiner Liebsten einen Kuss auf die Wange und flüsterte: " Komm mit mein Herz, weil ich ohne dich nicht leben kann... "

Schüchtern erwiderte sie seinen Kuss und nickte. Wenn er ohne sie nicht leben konnte, warum hatte er dann in Erwägung gezogen, wieder zu gehen? Sie folgte ihm in seine Räumlichkeiten und legte dort ihren Mantel ab, bevor sie sich auf sein Bett setzte und dort wartete.